Danke an Frank Mosch, der exklusiv für uns diesen ausführlichen Bericht schrieb. Übersetzt aus dem Englischen von Gregor Franz.London, 17.Mai 1997
Vor dem Eingang der Veranstaltungshalle des Novotel Hammersmith in London versammelten sich viele Leute für die zweite World Of Amiga. Diese ungeduldig erwartete Veranstaltung zieht, da sie eine der nur auf das Amiga-Publikum spezialisierte Messe ist, so viele Leute an, daß sich zwei Schlangen bildeten.
Die eine größere, mit Leuten, die ihre Karten vorbestellt hatten und die andere aus Leuten, die sich erst welche kaufen mußten. Ein paar Minuten nach Zehn werden die Türen geöffnet und die zwei Schlangen bewegen sich hinein. Als die Leute, die bereits Tickets haben, sie am Eingang hochhalten, bewegt sich ihre Schlange schneller und es braucht nicht allzu lange, bis schließlich jeder drinnen ist. Einmal in der Halle, ist das Erste, was auffällt, daß es ein ziemlich kleiner Veranstaltungsort ist, aber der Amiga ist wohl nicht so ein großes Format.
Einer der am ungeduldigsten erwarteten Stände, ist der von 'Amiga International/Gateway', der Größte ringsum. Er ist rund um ein `Büro` gebaut, in welchem Petro Tyschtschenko sich mit interessierten Geschäftskunden/-partnern unterhält.
Der normale User konnte ihn nicht treffen, da er zu beschäftigt war, aber es gab ein Blatt, auf dem Fragen beantwortet wurden. Das interessanteste Merkmal des Standes waren die zahlreichen Tower-Amigas. Nein, keine A4000-Tower, sondern (basierend auf?) Infinitiv-Tower mit Namen, wie A1300 und A1500. Könnte dies bedeuten, daß der nächste `neue` Amiga auf diesen Towers basieren wird? Die Zeit wird es zeigen...
Sie ließen keine spezielle Software laufen, nur WB3.1 auf den meisten. Zumindest hatten sie eine CyberVision-Grafikkarte und ein Fülle (130 MB) von RAM. Also nicht viel Neues von Amiga International bis jetzt, außer ein paar staunende Leute... :)
phase5 hatte auch einen Stand und obwohl er etwas hinter den CU Amiga- Stand gedrückt wurde, war er einen Besuch wert. Speziell für die Briten, die nicht auf der Kölner Messe letzten November waren. Es wurden die neuen PPC-Karten vorgeführt, mit einer Maschine, die einen MPEG-Film als Workbench-Hintergrund abspielte.
Außerdem wurden Fraktale gerendert, als ob sie von der Harddisk kamen. Es gab auch Prospekte mit Informationen über die PPC-Karten, einschließlich der Blizzard 603-Karten für den 1200. Mehr Infos darüber können aber genausogut auf der phase5-Homepage abgerufen werden.
Um über das CU Amiga-Magazin zu sprechen: sie waren auch online live von der Messe auf dem IRC-Channel #Amiga und zeigten auch Bilder von der Veranstaltung, die mit einem digitalen Fotoapparat aufgenommen und in Minuten auf die Site von CU-Amiga geladen wurden. Sie hatten eine laufende Demo von TFX. Ich kenne nicht die Story dahinter, aber es liegt nah, daß es nicht komplett verloren gegangen ist...
Außerdem wurde dort ein selbstgefertigter portabler Amiga gezeigt, basierend auf einem A600, komplett mit LCD-Bildschirm und CD-ROM-Laufwerk! Sie wollten nicht zu viel offenbaren, aber ein weiteres Merkmal ist/wird bald in ihrem Magazin veröffentlicht, wie wohl auch auf ihrer Homepage.
Das andere große (das größte) englische Magazin Amiga Format präsentierte sich auch. Und obwohl sie keinerlei Hard-und Software hatten, verkauften sie Magazine und Abonnements wie warme Semmeln.
Scala UK hatte einen eher großen Stand und sie verkauften hauptsächlich Scala-Software neben etwas anderer Hard-und Software.
Der Stand von PIOS war etwas enttäuschend. Nicht nur, daß er ziemlich klein und praktisch den größten Teil des Tages verlassen war, zeigte er nur gelegentlich einen TransAM mit MacOS. :(
[Dabei handelte es sich wohl nicht um den TransAM, der nach anderen Quellen bis dato nicht funktionsfähig war (ist?), sondern um den auf einem Motorola-Tanzania-Motherboard basierenden Mac-Clone KEENYA - d.Red.]
Interessantere Neuigkeiten gab es von dem HiQ-Stand. Sie präsentierten die neueste Version des Siamese Systems, welche einen Amiga mit einem PC verbindet, inklusive RTG. Es erlaubt einem Besitzer eines Amigas und PC`s aus ihnen eine Killermaschine zu machen, wobei sich beide Systeme denselben Bildschirm teilen. Die Demonstration zog immer große Menschen- massen an.
Blittersoft verkaufte den Web-Browser AWeb und während die neue Version 3.0 gerade fertiggestellt wurde, offerierten sie allen denen ein kosten- loses Upgrade, welche sich auf der Messe AWeb gekauft hatten. Sie verkauften auch viele Produkte von phase5, Mikronik und VillageTronic.
Um von Netzsoftware zu sprechen: Auf dem Sadeness-Stand verkaufte Active- Software ihr NetConnect-Paket, welches die gesamte Internet-Software, die man lange Zeit brauchen wird vereint. Und es sind alles offiziell registrierte Produke, keine Demos einschließlich AmiTCP 4.5, Voyager, AmFTP, MicroDot-II usw.
Dann waren da auch noch die Newcomer von Finale-Development, die ihren Browser `FinaleWebCruiser` zeigten. Er benutzt nicht MUI und wird (in Zukunft) alles unterstützen, von AnimGIFs bis Javascript.
Digita International hatten ihr komplettes Produktprogramm im Angebot, von der angekündigten Wordworth 6-CD bis zu Personal Paint und Organizer 2.
Eyetech Group Limited, welche bekannt sind für ihre schnellen, kleinen Festplatten, boten neben anderem die neue Pro-33 Erweiterungseinheit für das CD32 an und ein 8-und 16(!)-fach CD-ROM-Laufwerk, mit integriertem IDE-Controller. Dann wurden noch die seriellen Highspeedkarten HyperCOM und die Connectix Quickcam für den Amiga offeriert.
Guildhall Leisure verkaufte viele neue Wiederveröffentlichungen von alten (aber guten) Spielen, wie F1 Grandprix, Theme Park, Colonization, UFO und vielen anderen. Sie werden viele mehr in naher Zukunft herausbringen.
Die Mitarbeiter von HiSoft waren stolz ihren neuesten Artikel zu präsentieren. Das Whippet, ein Highspeed Seriel-Adapter, der in den PCMCIA-Port gesteckt wird. Grundsätzlich ist es ein Sqirrel ohne SCSI- Interface. Sie verkauften auch die CD-Version von Cinema 4D, genauso wie das CD-R-System für das Sqirrel.
Power Computing veröffentlichen ein neues Spiel namens `Big Red Adventure`. Es ist eine Konvertierung von der PC-Plattform und ein (sehr schönes) Grafik-Adventure - nur auf CD.
Wizard Development waren Gastgeber von GP Software, die ihre neueste Version von DOpus vorführten.
Direct Software hatten angekündigt ihren Power-Amiga zum ersten Mal auf der WOA zu zeigen, aber technische Probleme verhinderten dies leider.
Im Laufe des Tages füllte sich das Ausstellungszentrum ziemlich und das ließ die Temperatur extrem steigen, unterstützt durch das schöne Wetter draußen. So machte auch das Erfrischungsareal ein gutes Geschäft. Gegen 16 Uhr begann die Menschenmasse langsam zu schrumpfen, wodurch dem verbleibenden Publikum die Chance eröffnet wurde, einen näheren Blick auf die Stände zu werfen.
Alles in allem war die zweite WOA in London ein großer Erfolg und jederman erwartet bereits die nächste. Wo auch immer sie stattfinden wird!
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